Unser Programm für einen Wülfrather Neustart

Unser Programm für einen Wülfrather Neustart

Wülfrather Neustart

Die Coronavirus-Pandemie hat sich in allen gesellschaftlichen Bereichen bemerkbar gemacht.

Auch in Wülfrath sind viele gesellschaftliche Gruppen – in unterschiedlicher Art und Weise – betroffen. Im Moment gibt es Grund zur Hoffnung. Alle Kennzahlen sind rückläufig und die dritte Welle scheint überstanden. Man spürt förmlich, dass alle ungeduldig darauf warten, dass das „normale“ Leben endlich wieder losgeht. Viele Menschen warten auf einen Neustart.

Doch viele werden diesen Neustart nicht alleine schaffen und brauchen dabei Unterstützung.

Die Fraktion der Wülfrather Gruppe schlägt unter dem Titel „Wülfrather Neustart“ ein Maßnahmenpaket vor, das nun in die Haushaltsberatungen der Fachausschüsse einfließen soll. Uns ist bewusst, dass viele Maßnahmen bis in das nächste Jahr und darüber hinaus wirken müssen. Aber wir müssen jetzt anfangen!

  1. Wir bitten die Verwaltung zu prüfen, ob die Stadt Wülfrath ein Programm zur Zahlung von Überbrückungsdarlehen für Wülfrather Unternehmen auflegen kann. Dabei sollen Einzelhändler, Gastronomen und Gewerbetreibende , die einen positiven Bewilligungsbescheid für Corona-Hilfen des Bundes oder des Landes haben, aber auf die Auszahlung warten, ein zinsloses Überbrückungsdarlehen der Stadt erhalten. Die Rückzahlung erfolgt unmittelbar nach Eingang der Bundes- bzw. Landeshilfen. Durch Abtretung der Forderung an die Stadt Wülfrath oder ähnliche Sicherheiten kann das Darlehen abgesichert werden.

Viele Unternehmen, insbesondere Einzelhändler und Gastronomen, kämpfen um ihr Überleben. Viele von ihnen haben ihre Liquiditätsreserven aufgebraucht, aber die laufenden Kosten müssen weiter bedient werden. Nach einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) befinden sich 60% aller Innenstadthändler in Existenznöten. Zur Vermeidung von weiteren Zahlungsschwierigkeiten oder gar Insolvenzen soll die Stadt Wülfrath mit diesem Programm eine „Überlebenshilfe“ leisten.

  • Die Stadt Wülfrath legt ein Kulturprogramm auf, aus dem Wülfrather Vereine gegen Gage in der Fußgängerzone Auftrittsmöglichkeiten bekommen. Aus den Programmitteln sollen neben den Gagen auch die notwendige technische Unterstützung finanziert werden.

Seit mehr als einem Jahr haben die Vereine keine Auftrittsmöglichkeiten mehr. Trotz vieler kreativer und innovativer Versuche wie z.B. Video-Konzerte leidet das Vereinsleben, aber vor allem die Vereinskasse. Das von uns vorgeschlagene Programm sorgt gleich auf mehreren Ebenen für einen „Neustart“. Es sorgt für Auftrittsmöglichkeiten und gibt endlich wieder die Gelegenheit, sich dem heimischen Publikum zu präsentieren. Es sorgt für Einnahmen bei den Vereinen und es sorgt für eine zusätzliche Belebung der Fußgängerzone und unterstützt dadurch Gastronomie und Handel.

  • Wir beantragen ein umfassendes Programm zur Bewegungsförderung für Wüfrather Kinder. Das Programm soll sich beziehen auf
  • die Ferienangebote des Kinder- und Jugendhauses
  • eine mögliche Öffnung der Sportanlagen auch in den Ferien
  • einen Ausbau der Schwimmkurse in der Wülfrather Wasserwelt
  • die Unterstützung der Aktion „Vereinsgutschein“ für Kinder ab 4 Jahren

Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und bei weitem nicht abschließend. Sie soll einen Anstoß für weitere Maßnahmen liefern. Seit dem Frühjahr letzten Jahres verharren der Freizeit- und der Vereinssport  im  Lockdown. Der Deutsche Olympische Sportbund sieht „die Gefahr von massiven und teilweise irreparablen Schäden an unserem Sportsystem“.Dieser Sport-Lockdown verbunden mit den Schulschließungen hat aber vor allem massive Konsequenzen für Kinder und Jugendliche. Sportmediziner rechnen mit einer halben Million Kindern zusätzlich, die nach der Pandemie an Übergewicht, teils massivem Übergewicht, leiden werden. (Prof. Simon, Leiter der Abteilung Sportmedizin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Mainz). Hinzu kommen psychische Probleme aufgrund der fehlenden Kontakte.
Ein besonders wichtiger Punkt ist der Schwimmunterricht. Wir erleben jetzt den zweiten Jahrgang, der nicht Schwimmen lernt. Das ist kaum aufzuholen, sowohl wegen fehlender Ausbilder als auch wegen der eingeschränkten Beckenzeiten. Schon vor der Pandemie konnte ein Viertel der Kinder in der 3. Klasse nicht schwimmen.
Wir möchten, dass die Stadt Wülfrath alle denkbaren Möglichkeiten ausschöpft, Angebote für den Schwimmunterricht auszubauen. Dies ist ausdrücklich auch als Unterstützung der Wülfrather Grundschulen gedacht, die ihre Schwimmunterricht mit so vielen Nichtschwimmern kaum leisten können.

  • Wir unterstützen den Antrag der Ratsfraktion  DIE LINKE/Wülfrather Liste für ein Konzept zur Unterstützung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen, um der Bildungsbenachteiligung entgegen zu wirken.
    Wir möchten diesen Antrag gerne ergänzen um einen Punkt „Sommerschule“, die möglichst noch in diesem Sommerferien eingerichtet wird.

Schätzungen zufolge haben die pandemiebedingten Schulschließungen bei bis zu einem Viertel der Schülerinnen und Schüler zu deutlichen Lernrückständen geführt. Um diese aufzuholen, bedarf es zusätzlicher Förderangebote. Das wird ein Prozess sein, der uns auch noch in den folgenden Jahren begleiten wird. Wir möchten jedoch mit dieser Förderung so früh wie möglich starten und bitten die Verwaltung, erste Maßnahmen schon in den Sommerferien 2021 vorzusehen.

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